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Psilocin - Klein aber oho

Substanzinfo
October 29, 2022

Intro

Warum ist so winziges Molekül in der Lage, unser Denken, Fühlen und unsere Wahrnehmung in erstaunlicher Weise zu verändern?

Einigen ist der Name Psilocin wahrscheinlich weniger bekannt als der Name seines Vorläufermoleküls, dem ebenso in magischen Trüffeln und Pilzen enthaltenen Psilocybin. Wenn man aber genauer hinschaut, ist es eigentlich das Psilocin, welches für die halluzinogene Wirkung im Menschen hauptverantwortlich ist.

Auf dem SET & SETTING Retreat machen wir uns die Effekte dieser Moleküle zunutze, indem wir für die psychedelische Erfahrung besagte Zaubertrüffel verwenden.

In diesem Blogbeitrag gehen wir beiden Substanzen auf den Grund, um zu verstehen, warum ein so winziges Molekül in der Lage ist, unser Denken, Fühlen und unsere Wahrnehmung in erstaunlicher weise zu verändern.

Psilocin vs. Psilocybin

Beide Stoffe finden sich vorwiegend in den Pilzen der Gattung Psilocybe und wurden in den 1950er-Jahren von Albert Hofmann zum ersten Mal isoliert. Sowohl Psilocin als auch Psilocybin kommen natürlicherweise in Zauberpilzen und magischen Trüffeln vor. Während Psilocin sehr instabil ist und an der Luft schnell zerfällt, ist Psilocybin in seiner Struktur um einiges stabiler. Deswegen findet man Psilocybin in einem weitaus größeren Anteil im lebenden Pilz, woher wahrscheinlich seine größere Bekanntheit rührt.

Wird der Pilz oder der Trüffel jedoch konsumiert, wird das Psilocybin im Magen-Darm-Trakt recht schnell zu Psilocin umgewandelt. Hierbei wird eine Phosphatgruppe von ihm abgespalten, sodass das Molekül nun in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.

Die eigentliche psychedelische Wirkung geht daher genauer genommen von Psilocin aus.

Beide Substanzen gehören zu den Indol-Halluzinogenen und ihr Grundgerüst besteht aus dem für diese typischen Indolring. Durch ihre Struktur sind sie eng verwandt mit unserem Neurotransmitter Serotonin.

Moleküle im Vergleich

Was passiert mit Psilocin im Körper?

Wie kann ein so winziges Molekül diese facettenreichen, tief beeindruckenden und oft lebensverändernden Wirkungen hervorrufen? Auch wenn in der Wissenschaft noch vieles unerforscht geblieben ist, gibt es Erkenntnisse, die einiges davon erklären.

Psilocin kann als der psychoaktive Metabolit von Psilocybin gesehen werden und ist demzufolge die Substanz, die auf die Rezeptoren des Gehirns einwirkt [1]. Sobald Psilocybin nach der Einnahme zu Psilocin umgewandelt wird, gelangt es in den systemischen Kreislauf und erreicht von dort aus das Gehirn, wo es seine psychoaktiven Wirkungen entfalten kann.

Durch die strukturelle Ähnlichkeit zu Serotonin wirkt es auf bestimmte Serotoninrezeptoren. Wie auch bei anderen klassischen Psychedelika sind die Effekte größtenteils auf die Wirkung am 5-HT2A-Rezeptor zurückzuführen. Gleichzeitig beruht die einzigartige psychedelische Erfahrung bei Psilocin auf der Aktivierung eines breiten Spektrums von weiteren Rezeptoren [2].

Die unzähligen Neuronen in unserem Gehirn und die Art, wie sie miteinander kommunizieren, beeinflussen unsere Wahrnehmung und unser Bewusstsein.

Aufgrund von einerseits unserer Genetik, andererseits der Erfahrungen, die wir gemacht haben, haben sich diese Neuronen in einer bestimmten Weise miteinander vernetzt.

Ein winziges Molekül wie Psilocin, ist durch sowohl hemmende als auch anregende Eigenschaften dazu in der Lage, diese neuronalen Verknüpfungen zu beeinflussen, sie aufzurütteln und unsere Sicht auf den Kopf zu stellen.

Wundersame Wirkung

Nach dem Konsum von Zauberpilzen oder Trüffeln und dem Beginn der Umwandlung von Psilocybin in Psilocin beträgt der Wirkungseintritt beim Menschen zwischen 15 und 45 Minuten. Meistens sind nach ca. 20 Minuten erste Effekte zu spüren. Die allgemeinen Wirkungen sind in der Regel dosisabhängig und können physiologische, visuelle, auditive, kognitive, transpersonale und multisensorische Wirkungen (d. h. Synästhesie) umfassen.

Psilocin kann einen tiefgreifenden Bewusstseinszustand auslösen, bei dem die üblichen Grenzen des Bewusstseins erweitert werden. Bei verantwortungsbewusstem Gebrauch können Erkenntnisse über das Selbst, die Welt und das Leben in den Vordergrund treten. Häufig werden Gefühle von Einheit, Verbundenheit und bedingungsloser Liebe beschrieben.

In diesem Artikel findest du weitere Informationen über die unterschiedliche Wirkweise von Psilocybin/Psilocin, die je nach Dosierung sehr stark variieren kann.

Wirkungsverlauf von Psilocybin/Psilocin

Wie lange verbleibt Psilocin im Körper?

Psilocin verschwindet nach ca. 8-12 Stunden vollständig aus dem Körper. Sein Vorläufermolekül, das Psilocybin, braucht etwas länger, um ausgeschieden zu werden und ist nach gut einem Tag verschwunden.

In einem Bluttest lässt sich die Substanz lediglich bis zu ungefähr 6 Stunden nach der Einnahme nachweisen.

Sicherheit und Legalität

Laut einer wissenschaftlicher Studie ist bisher nicht bekannt, dass Psilocybin und dementsprechend auch Psilocin das Gehirn oder andere Körperorgane schädigen. Beide Substanzen gelten im Vergleich zu anderen legalen Genussmitteln als weniger gefährlich und führen weder zu Abhängigkeit noch zu zwanghaftem Konsum [3].

Dennoch können sie tiefgreifende Auswirkungen auf den Geist haben, zu denen manchmal auch Verwirrung und emotionale Unruhe gehören.

Psilocybin und Psilocin sind aufgrund der relativen Sicherheit, der mäßig langen Wirkdauer und der guten Absorption durch die Konsumenten die am häufigsten verwendeten Psychedelika in Humanstudien [2].

In den meisten Ländern ist Psilocin jedoch eine verbotene Substanz, genau wie Psilocybin. In Deutschland unterliegen sie dem Betäubungsmittelgesetz und der Besitz und Verkauf ist strafbar.

In den Niederlanden gelten psilocinhaltige Trüffel jedoch als verkehrsfähig und dürfen legal verwendet werden. Daher eignen sie sich ideal für die Verwendung auf den dortigen psychedelischen Retreats. Auch das SET & SETTING Retreat verwendet magische Trüffel für die psychedelische Erfahrung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmern und bietet die Möglichkeit, das kleine Molekül Psilocin im eigenen Körper zu erleben, zu nutzen und bestenfalls persönlich zu wachsen.

Literaturangaben

[1] Nichols, D.E. (2020) Psilocybin: from ancient magic to modern medicine. Journal of Antibiotics 73, 679–686.

[2] Geiger, H. A., Wurst, M. G., and Daniels, R. N. (2018) DARK Classics in Chemical Neuroscience: Psilocybin. ACS Chem. Neurosci. 9 (10), 2438– 2447.

[3] Johansen P-Ø, Krebs TS. (2015) Psychedelics not linked to mental health problems or suicidal behavior: A population study. Journal of Psychopharmacology. 29 (3), 270-279.

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