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Psilocybin Therapie gegen Depressionen

13.3.2025

Intro

Psilocybin – ein Wirkstoff aus bestimmten psychedelischen Pilzen – wird zunehmend als vielversprechende Option in der Behandlung psychischer Erkrankungen erforscht. Besonders für Menschen mit therapieresistenter Depression könnte diese Form der psychedelischen Therapie neue Wege eröffnen. Neben Depressionen wird Psilocybin auch bei Angststörungen, Suchtverhalten und Zwangsstörungen untersucht – mit vielen positiven Ergebnissen.

Was ist Psilocybin?

Definition

Psilocybin ist eine natürlich vorkommende psychedelische Substanz, die in verschiedenen Pilzarten enthalten ist.

Wirkung

Es wird im Körper zu Psilocin umgewandelt und verändert dann das Bewusstsein, die Wahrnehmung und das emotionale Erleben, was zu tiefgreifenden Erfahrungen führen kann.

Geschichtlicher Hintergrund

Es gibt Hinweise, dass Magische Pilze schon vor tausenden Jahren für Riten benutzt worden sind. Seit den 1950er-Jahren wurde Psilocybin in der Forschung genutzt – ursprünglich, um Psychosen besser zu verstehen. In den letzten Jahren hat sich der Fokus jedoch auf die psychotherapeutische Wirkung verlagert und vielversprechende Ergebnisse geliefert.

Psilocybin Therapie für die Depressionsbehandlung

Ein erheblicher Anteil der Patienten mit Depressionen spricht nicht auf herkömmliche Behandlungen wie Antidepressiva oder Psychotherapie an, sie werden als therapieresistent bezeichnet. Diese Menschen haben bereits zwei Antidepressiva sowie eine pharmakologische Kombination ausprobiert – jedoch ohne nachhaltige Verbesserung ihrer Symptome.

Studien untersuchen, ob Psilocybin in Kombination mit psychotherapeutischer Begleitung bei therapieresistenten Depressionen wirksam ist.

Wirkungsweise von Psilocybin

  • Neuroplastizität: Psilocybin kann die Bildung neuer neuronaler Verknüpfungen fördern, was bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein könnte.
  • Veränderung von Denk- und Verhaltensmustern: Durch die psychedelische Erfahrung können festgefahrene Muster aufgebrochen und neue Perspektiven eingenommen werden.

Sicherheit und Risiken

  • Therapeutische Begleitung: Eine professionelle Betreuung während der Psilocybin-Therapie ist entscheidend für die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung.
  • Mögliche Nebenwirkungen: Während der Erfahrung können Ängste oder unangenehme Emotionen auftreten, die jedoch Teil des therapeutischen Prozesses sein können.

Aktuelle Forschung und Studien

In den letzten Jahren wurden mehrere Studien zur Wirksamkeit von Psilocybin bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen durchgeführt. Allein von 2015 bis 2025 verzeichnet PubMed, eine der größten Datenbanken für wissenschaftliche Artikel, über 800 Einträge zum Thema "Psilocybin und Depressionen". Im folgenden zeigen wir einige bedeutende Untersuchungen der letzten Jahre, die ein grobes Bild dafür zeichnen, was in den meisten Studien herausgefunden wird:

2020: Johns Hopkins University – Psilocybin bei therapieresistenter Depression

  • Design: Placebo-kontrollierte Studie mit 24 Teilnehmern, die bereits auf klassische Antidepressiva nicht angesprochen hatten.
  • Hauptergebnis:
    • 67 % der Teilnehmer zeigten eine signifikante Verbesserung ihrer depressiven Symptome innerhalb einer Woche nach der ersten Sitzung.
    • 54 % erfüllten nach vier Wochen nicht mehr die Kriterien einer Depression.
    • Langzeiteffekt: Die positiven Effekte hielten bei vielen Teilnehmern über Monate an – ein bemerkenswerter Unterschied zu klassischen Antidepressiva, die täglich eingenommen werden müssen.

2021: Vergleich Psilocybin vs. Escitalopram

  • Untersuchung: Vergleich der Wirksamkeit von Psilocybin und dem Antidepressivum Escitalopram bei Depressionen.
  • Ergebnis: Beide Behandlungen zeigten ähnliche Effekte, wobei Psilocybin in einigen sekundären Messungen überlegen war. Dazu gehörten:
    • Stärkere Reduktion der Angst
    • Verbesserte emotionale Verarbeitung
    • Erhöhtes Gefühl der Verbundenheit und Lebenszufriedenheit
    • Tiefere persönliche Einsicht und nachhaltigere positive Effekte

2022: Einzelgabe von Psilocybin bei therapieresistenter Depression

  • Untersuchung: Bewertung der Wirksamkeit einer einzelnen Psilocybin-Dosis bei Patienten mit therapieresistenter Depression.
  • Ergebnis:
    • Signifikante und anhaltende Reduktion der Depressionssymptome bereits nach dem ersten Tag.
    • Teilnehmer berichteten von einem neuen Blick auf ihr Leben, mehr Akzeptanz und weniger Grübeln.
    • Bei vielen hielt die Wirkung sogar drei Monate an – nach nur einmaliger Gabe von Psilocybin.

2023: Psilocybin-Therapie bei Magersucht

  • Untersuchung: Einsatz von Psilocybin bei Patientinnen mit Anorexia nervosa.
  • Ergebnis:
    • 40 % der Teilnehmerinnen zeigten nach drei Monaten eine dauerhafte Besserung.
    • Patientinnen berichteten von einer veränderten Wahrnehmung ihres Körpers und einer gesteigerten Selbstakzeptanz.
    • Dies könnte ein vielversprechender Ansatz für die Behandlung von Magersucht sein, die oft schwer therapierbar ist.

2024: Psilocybin-Therapie bei Depressionen – Langzeitwirkung

  • Untersuchung: Bewertung der langfristigen Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Depressionen.
  • Erkenntnis:
    • Bereits nach einer einzelnen Psilocybin-Sitzung zeigte sich eine signifikante Reduktion der depressiven Symptome.
    • Die positiven Effekte hielten bei vielen Teilnehmern über sechs Monate an.
    • Teilnehmer berichteten von gesteigertem Wohlbefinden, mehr emotionaler Resilienz und einer verbesserten Selbstreflexion.
    • Nebenwirkungen waren meist mild und kurzfristig, wie vorübergehende Angst oder emotionale Intensität während der Sitzung.

Psilocybin Therapie - Fazit

Die Psilocybin-Therapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von therapieresistenter Depression, Angststörungen und sogar Essstörungen. Durch die Förderung der Neuroplastizität und die Auflösung rigider Denkmuster könnte Psilocybin eine neue, nachhaltige Behandlungsoption darstellen. Gerade für Menschen, bei denen keine andere Therapieform geholfen hat, könnte die Psilocybin Therapie sehr wichtig sein.

Allerdings macht es die aktuelle Gesetzeslage den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen nicht einfach, mit Psilocybin zu forschen, da es momentan noch in Anlage 1 des BtmG gelistet ist und damit verboten ist.

Aufgrund dieser Einschränkung gibt es nur wenige Möglichkeiten, eine legale Erfahrung mit Psilocybin zu machen - eine davon stellen Psilocybin-Retreats in den Niederlanden dar. Dort sind psilocybinhaltige Trüffel nicht verboten und können in geführten und medizinisch überwachten Settings verabreicht werden. Das SET & SETTING Retreat bietet genau das mehrmals im Jahr an. Wenn du dich für eine solche Erfahrung interessiert, kannst du hier ein kostenloses Gespräch mit einem unserer Psychologen vereinbaren.